TOM- EINE LIEBE FÜR MEHR ALS EIN LEBEN

Baby Tom zog im Jahr 2002 mit wenigen Wochen bei mir ein. Wenn es Liebe auf den ersten Blick gibt, dann war es hier so :o)

 

Er erorberte mein Herz im Sturm und ab diesem Tag konnte uns nichts mehr trennen. Damals hatte ich noch einen weiteren Kater - Tiger. Tiger akzeptierte Tom  - doch als dieser in die Rüpelphase kam eskalierten die Situationen mehr und mehr. Zu dieser Zeit hatte ich noch nie etwas von Verhaltenstherapie gehört und es kam schließlich soweit, dass ich Tiger abgeben musste. Ich wusste schon damals, dass es schlicht unrecht war, das alteingesessene Tier abzugeben - aber ich konnte nicht anders. Tom hätte ich nie und nimmer gehen lassen können. Tiger war damals "erst" 4  und ich denke, sein Leben war ohne Rüpel Tom ein wesentlich besseres.... Er lebte bei uns nur noch in Angst vor dem Jungspund und das konnte ich ihm nicht weiter antun. Mit dem Wissen von heute oder einem Verhaltenstherapeuten an meiner Seite, hätte sich das Ganze vielleicht doch noch zum Guten wenden können. Ich wusste es nicht besser und hoffe, Tiger hat mir diese Unwissenheit und die Abgabe letztendlich verziehen.

 

 

 Als Tom 4 Jahre alt und ich durch Ausbildung und Arbeit nicht viel zu Hause war, fiel die Entscheidung, Emma einziehen zu lassen. Emma war damals 16 Wochen alt - ein "Besen" vor dem Herrn und damit hoffentlich die richtige Partnerin für Tom. 4 Jahre ging es gut - dann kam ein Umzug - und an dem Tag wendete sich alles aufs Neue.  In der neuen Wohnung fing umgehend der Streit an - Emma ist auf Tom los gegangen, wann immer sie ihn sah. Per Gittertüre haben wir mehrere Wochen eine Wieder-Zusammenführung der beiden versucht. Zwecklos - sobald die Türe weg war, ging der Kampf aufs Neue los. Es war für alle Seiten keine tragbare Situation. Auch zu dieser Zeit wusste ich nichts von den ganzen Therapiemöglichkeiten. Emma wohnt seitdem bei einer Familie im Umkreis - genießt Freigang und ihr Leben als Alleinherrscherin :-)

 

Als Emma ausgezogen war und Tom alleine bei mir lebte, fingen die Verhaltensauffälligkeiten an. Er verweigerte das Katzenklo beim Kotabsatz, hielt den Kot ein, so dass er alle paar Tage zum Einlauf in die Tierarztpraxis musste. Wir wussten uns irgendwann keinen Rat mehr, alle tierärztlichen Mittel waren ausgeschöpft und es gab keinen körperlichen Gründe, warum Tom sich so verhielt. Mittlerweile lief er in regelrechter Panik vor seinem Klo davon, sobald er merkte, dass er musste. Und dann bekamen wir den Hinweis bezüglich der Verhaltenstherapie und den Kontakt zu einem Tierarzt und Verhaltenstherapeuten.

 

Nach einem ausführlichen Gespräch, dem Ausfüllen des Fragebogen, ausführlichem Emailschriftverkehr und den entsprechenden Therapieansätzen dauert es zwar noch ein ganze Weile, aber Toms Verhalten veränderte sich langsam aber sicher.

 

Ab dem Moment wusste ich, was ich gerne machen würde und was mittlerweile eine echte Herzensangelegenheit ist: Katzenverhaltensberaterin werden - um Katzen wie Tom, die nicht sagen können, was ihnen fehlt oder Sorgen macht, dabei helfen zu können wieder ein schönes, ausgeglichenes Leben zu führen. 

 

 

 

 

In diesem Sinne, mein Schatz: Danke, dass Du Dein Leben mit mir verbracht hast, ich so viel von Dir lernen konnte und ich nun die Möglichkeit habe, dieses Wissen in - durch das Studium erweiterter Form - anwenden zu können.

 

 

Ich danke Dir für alles und vermisse Dich unendlich <3